Montag, den 19. Januar 2004, 18:23 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Neuer Nuntius (Botschafter) des Vatikans in Berlin
Es folgt ein Ausschnitt eines Artikels aus der Berliner Morgenpost. Der vollständige Artikel kann bei Interesse per Klick auf den Link unten bei der Quellenangabe gelesen werden.
Der neue Nuntius der katholischen Kirche in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, trifft heute in Berlin ein. [...]
Die Stadt kennt er seit 47 Jahren, doch die Aufgabe ist neu. Erstmals nach Berlin reiste Ender 1957 als Unterprimaner. "Wir brauchten für acht Tage nur 45 Mark zu zahlen, den Rest übernahm der Staat", erinnert sich der Geistliche. Quartier gab es im Grunewald, dann ging es kreuz und quer durch die damals geteilte, aber noch mauerlose Stadt.
Die Ernennung des deutschen Erzbischofs Erwin Josef Ender ist äußerst ungewöhnlich. Bislang galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass Vatikan-Diplomaten nicht Nuntius in dem Land werden, aus dem sie kommen. Nur beim italienischen Staat ist der Vertreter des Papstes traditionell schon immer ein Italiener.
Eine Ausnahme hatte Johannes Paul II. bereits in seinem Heimatland Polen gemacht, indem er den Posten ebenfalls mit einem Landsmann besetzte.
Der 66 Jahre alte Kirchenmann gilt als Spezialist für besondere Aufgaben. 1990 ernannte der Papst Ender zu seinem Botschafter im Sudan und weihte ihn zum Bischof. Weitere Stationen waren die Papst-Botschaften im Baltikum ab 1997 und ab 2001 in der Tschechischen Republik. Tschechien gilt als das atheistischste Land Europas, und die Abkehr vom Katholizismus ist weit fortgeschritten.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, sieht in der Ernennung von Ender einen besonderen päpstlichen Gunstbeweis und einen besonderen Akt des Vertrauens in die Kirche in Deutschland.
Quelle: Berliner Morgenpost [Link entfernt, da nicht mehr verfügbar]