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Kath. Pfarrgemeinde
St. Alexander Iggenhausen mit St. Luzia Grundsteinheim

Aktuelle Neuigkeiten

Freitag, den 24. Januar 2020, 18:14 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]

Darstellung des Herrn - Ein Licht, das zum Leben führt

Das Fest der „Darstellung des Herrn“ heißt heute immer noch in der Volksfrömmigkeit „Maria Lichtmess“. Es ist stark auf Maria bezogen und Jesus wird als Licht für die Welt erkannt. Vierzig Tage nach der Geburt wurde er im Tempel Gott geweiht, wie es nach jüdischem Gesetz für jeden männlichen Erstgeborenen vorgeschrieben war. Früher schloss mit diesem Tag die Weihnachtszeit. Seit der Liturgiereform endet sie mit dem Fest der Taufe des Herrn, wo Jesus am Jordan seinen Weg mit den Menschen begann. Heute drehen wir die Zeit noch einmal zurück: Dieses Fest hat noch einmal einen weihnachtlichen Charakter. In unseren Kirchen bleiben Weihnachtsbäume und Krippe deshalb so lange stehen.

Illustration

Bild: Monika Wagmann/Pressestelle Bistum Passau, In: Pfarrbriefservice.de

Maria und Joseph mit ihrem Kind begegnen dem greisen Simeon und der hoch betagten Hanna, den Vertretern Israels. Lange hatten sie nach dem verheißenen Retter Ausschau gehalten: Ihr Warten soll sich in dieser Stunde erfüllen: Simeon erkennt in ihm den Messias - nicht nur für Israel, sondern sogar für die ganze Welt: „Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden“. Unsere gesegneten Kerzen an diesem Tag erinnern uns daran. Doch in diese scheinbar idyllische Szene fällt das Wort des Simeon von dem Zeichen, dem widersprochen wird. An diesem Jesus werden sich die Geister scheiden. Der Gehorsam vor Gott wird für ihn zum Maßstab. Und so wird es dann auch für alle, die zu ihm gehören. Wohlwollende wie distanzierte Neutralität ist nicht vorgesehen. Jesus wird nicht immer Gehör finden und auf Verschlossenheit stoßen, wird Konflikte und Auseinandersetzungen nicht scheuen. Das Kreuz wirft bereits seine Schatten in diese Stunde. Und wie sonst niemand wird Maria, die Mutter Jesu, mit einbezogen: „Durch deine Seele wird ein Schwert gehen.“ Mit dem toten Sohn auf ihrem Schoß ist sie die Pieta, die Mutter der Schmerzen. Unter dem Kreuz wird sie uns zur Mutter gegeben, - für alle, die heute leiden. Doch der Blick des Glaubens geht weiter: Leid, Not und Tod haben für Jesus nicht das letzte Wort. Und so sagen auch wir im Gebet „Der Engel des Herrn“: „Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.“

Am 2. Februar 1945, also vor 75 Jahren, wurde in Berlin Plötzensee der zum deutschen Widerstand gehörende P. Alfred Delp hingerichtet. Mit gefesselten Händen hat er seine eigene Erfahrung geschrieben: „Mensch, lass dich los auf deinen Gott hin, und du wirst dich selbst wieder haben.“ In seinen Unterlagen befand sich der Satz: „Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben brauchen, sondern weil GOTT es mit uns lebt.“

Quelle des Textes: Pfarrnachrichten, Februar 2020


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