Samstag, den 02. Mai 2020, 20:51 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Pfarrnachrichten Mai 2020
Die „Neue Realität“ auch in Zeiten von Corona
Das Corona-Virus bringt gegenwärtig alles durcheinander. Damit ändert sich der Blick auf unser Leben: Wer oder was trägt mich, wenn mich die Sorgen im Griff haben? Wie kann ich jetzt mit der Situation umgehen? Heute spricht man vielfach von einer „neuen Realität“, der es sich in den nächsten Monaten in allen Lebensbereichen zu stellen gilt.
Diese neue Realität hat sich auch uns Christen im Verzicht auf die Gottesdienste – sogar am Osterfest gezeigt. Langsam und unter großen Einschränkungen beginnen sie nun wieder. Doch: neue Realität, was heißt das für uns Christen? Was ist für uns überhaupt Realität? Ist Gott für mich eine Realität? Vielleicht stellt sich die Frage nach Gott erst dann, wenn nicht mehr alles so glatt und selbstverständlich läuft, selbst auch für den, der regelmäßig an den Gottesdiensten teilnimmt. Was ist da meine Realität? Es gibt einen „weichen Atheismus“, der uns prägt, ohne dass wir es merken, der sich in die Schlupfwinkel unseres Herzens einschleicht. Alle möglichen Forderungen und Parolen werden beklatscht, die unseren Glauben und das Eintreten für die Würde des Menschen untergraben. Er zeigt sich in einer zunehmenden Glaubensträgheit, so dass unsere christlichen Überzeugungen nicht mehr hieb- und stichfest sind und uns nicht mehr tragen.
In den österlichen Wochen feiern wir in besonderer Weise unser Christsein, die wir in unserer Taufe mit Christus zu einem neuen Leben auferstanden sind. Das ist unsere Realität. Und die „neue Realität“? Ganz einfach: Sie wird täglich neu gelebt, wo wir in unserer Sehnsucht nach Gott uns nicht mit dem Gewohnten begnügen, sondern glaubend und betend nach dem Herrn fragen und ihm entgegengehen, - in unserem wachsamen und bewußten Alltäglichen in der Einheit mit ihm wachsen, - eben als österliche Menschen uns von ihm verwandeln lassen, tagtäglich immer wieder neu.
Seit einigen Tagen befinden wir uns im Maimonat, der besonders Maria, der Mutter des Herrn geweiht ist. Im Monat der aufblühenden Natur ist sie für uns der Inbegriff des aufblühenden Lebens. Die Älteren unter uns erinnern sich noch an die Maialtäre in den Familien, die von den Kindern mit immer frischen Blumen geschmückt wurden. Warum soll dieses schöne Zeichen der Verehrung in unseren Tagen nicht wieder aufblühen? Maria ist nicht nur die Pieta unter dem Kreuz; sie ist auch nach der Auferstehung ihres Sohnes inmitten der Jünger, die betend den Heiligen Geist erwarten: Maria, die auch uns begleitet auf unserem Weg zu der immer neuen Realität unseres Christseins.
Es folgt der Pfarrbrief in kompletter Länge inkl. des bereits bekannten Informationsschreibens zu Gottesdiensten und ihren Rahmenbedingungen für die Zeit ab 9. Mai 2020.
Hier kann der Pfarrbrief gelesen und heruntergeladen werden (eignet sich auch zum Druck): Download (PDF, 1,2 MB).
Die aktuelle Gottesdienstordnung für Gottesdienste im Pastoralen Raum ist ab sofort hier online und steht dort auch zum Ausdrucken zur Verfügung.