Samstag, den 09. April 2005, 23:11 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Papst Johannes Paul II. am Freitag beigesetzt
In Rom fand am Freitag die größte Trauerfeier der Geschichte statt. Das Requiem für Papst Johannes Paul II. wurde vom deutschen Kurienkardinal Ratzinger gehalten. Ratzinger sagte in seiner Predigt, man könne sicher sein, dass der Papst jetzt am Fenster des Vaters steht und uns sieht und segnet. Wieder brandet Beifall auf. Johannes Paul II. sei ein Priester aus ganzem Herzen gewesen. Bis zuletzt habe dieser die Nähe der Menschen gesucht. Wer den Papst beim Beten gesehen hat, wer seine Predigten gehört hat, der vergisst ihn nicht. Zum Abschluss der Totenmesse ist der Sarg Johannes Pauls II. in den Petersdom getragen worden. Zuvor wurde der von zwölf Trägern gehaltene Sarg den Gläubigen auf dem Platz noch einmal zugewandt. Die Gläubigen verabschiedeten sich von dem Kirchenoberhaupt mit mehr als zehnminütigem Applaus. Viele der Pilger aus aller Welt waren nach der knapp dreistündigen Messe sichtlich gerührt.
Auf dem Petersplatz und in der gesamten Umgegend beherrschten rot-weiße polnische Fahnen das Straßenbild. Zahlreiche Gläubige breiteten Transparente mit der Aufschrift Sofort Heilig aus. Als der Sarg in die Basilika getragen wurde, stimmten sie auf dem Platz Sprechchöre mit dem Namen des Papstes Johannes Paul an.
Johannes Paul II. ist in der Krypta unter der Petersbasilika beigesetzt worden. Johannes Paul hatte sich ein Erdgrab gewünscht. Entsprechend liegt er in drei Särgen, die in die Erde eingelassen wurden: der schlichte Sarg aus Zypressenholz, dann eine Zinkwanne, die vor Verwesung schützen soll und außen ein Sarg aus Nussholz. Das Grab wurde mit einer Steinplatte verschlossen und befindet sich an der Stelle, in der bis zu seiner Seligsprechung Johannes XXIII. lag. In den Eröffnungsriten der Beisetzungsfeierlichkeiten am Morgen war das Gesicht Johannes Pauls mit einem weißen Seidentuch bedeckt worden. Neben den amtlichen Dokumenten und eine Kurzbiographie auf Latein wurden dem Leichnam einige Münzen, die während des Pontifikats geprägt wurden, beigelegt.
Ab Montag können Pilger das Grab besuchen.
Quelle: Domradio.de