Mittwoch, den 05. April 2017, 18:21 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Ostergruß und Pfarrnachrichten zu Ostern
Ostergruß - Als ich damals im Studium in Münster Theologie studierte, da hörten wir in einer der Vorlesungen, dass der große deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche den Menschen vorgeworfen hatte, dass sie letztlich durch ihre Lebenshaltung Gott getötet hätten. Schließlich müssten sie eigentlich erlöster aussehen, wenn sie wirklich das glaubten, was sie verkündeten. Eine frohmachende Botschaft konnte er in der Verkündigung nicht erkennen und betrachtete den Tod Gottes für sich selbst als Befreiung. - Wenn ich mir das vorliegende Bild "Christus vereist" des Fotographen Jürgen Kemper anschaue, dann kann ich mich schon fragen, ob Nietzsche nicht wirklich recht hat mit seiner "Gott ist tot-Theologie". Schließlich deutet etwas "Vereistes" doch auf den endgültigen Tod hin. - Vielleicht aber hat er seine Aussage vom Tod Gottes deshalb gemacht, weil er in seinem Umfeld keine erlösten (= Ausstrahlung auslösende) Menschen kennen gelernt hat. - Hierzu passt die Erfahrung eines Fernsehteams, dass vor etwa 20 Jahren am Sonntagvormittag die aus einem Gottesdienst kommenden Gläubigen beobachtet und ihnen die Frage gestellt hat, ob der Gottesdienst sie froh gemacht habe. Dabei machten alle Gottesdienstbesucher einen ernsten Eindruck und schauten grimmig in die Fernsehkamera. Die Erlösung, wie auch Nietzsche sie vermisste, war nicht zu erkennen. Im Leid, welches vor allem in den Tagen vor Ostern verkündet wird, Hoffnung und Freude zu entdecken, ist nun auch mal schwierig. Wer von Ihnen schon einmal in Rom gewesen ist und die Darstellung der Pieta von Michelangelo im Petersdom gesehen hat, der kann in dem Leid, das Maria mit dem toten Sohn auf ihrem Schoß trifft, dennoch ein Stück Erlösung sehen. So hat es bewusst Michelangelo dargestellt. Maria, die Ersterlöste, lässt uns entdecken, wie erlöste Menschen aussehen können.Erlöster sollten die Christen aussehen, das fordern jene, die von der Kirche Abschied genommen haben und jene, die von Christen mehr fordern als sie leisten können. - Ich bin der festen Überzeugung, dass, wer seine Augen aufmacht, der entdeckt durchaus, dass Christen durch die Erlösung Christi geprägt sein können. Dann können wir Menschen sehen, deren Leben durch den Tod und die Auferstehung Jesu einen Sinn bekommen hat. Wir können Menschen sehen, die auf Gott vertrauen, die am Leid nicht zerbrechen. die andere nicht im Stich lassen, die anderen ihre Zeit schenken. Solche Menschen, die diese Glaubenserfahrung gemacht haben, verfügen über eine innere Gelassenheit und den Humor, der einen nicht nur über sich selbst lächeln lässt, sondern auch über jene, die meinen, Christen seien ständig zum Lachen zumute. Wenn wir diese Menschen anschauen, dann dürfen wir uns fragen, woher sie ihre Kraft dazu nehmen. Wenn ich mir dann noch einmal das Foto "Der vereiste Christus" anschaue, dann glaube ich in der "Vereisung" eine Kraft zu entdecken, die das Eis zum Schmelzen und damit zum Leben bringt. -
Ihr Pfarrer Josef Wördehoff
Messintentionen: Wenn Messen bezüglich Beerdigungen ausfallen, werden die Messintentionen samstags oder sonntags mit verlesen.
Hier kann der Pfarrbrief heruntergeladen werden (eignet sich auch zum Druck): Download (PDF, 0,7 MB). Um den Druck als Broschüre wie im Original hinzubekommen, sind je nach Druckertreiber individuelle Einstellungen zu treffen. Bei HP ist es bspw. so, dass für den Duplexdruck (sofern vorhanden) "Papier beidseitig bedrucken - An kurzer Kante spiegeln" und als Besonderheit Broschüre mit den Einstellungen "Bindung links" und Ausrichtung "Hochformat" zu wählen ist. Je nach Druckertreiber sind andere Einstellungen denkbar.
Die aktuelle Gottesdienstordnung für Gottesdienste in Iggenhausen und Grundsteinheim ist ansonsten ab sofort hier online und steht dort auch zum Ausdrucken zur Verfügung.