Dienstag, den 03. Mai 2011, 17:27 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Maiandachten im Marienmonat - Geschichte und Bedeutung
Der Mai ist da - und damit auch die Maiandachten! Was ist das eigentlich, eine Maiandacht?
Als Maiandacht wird eine Andacht zu Ehren von Maria bezeichnet. Eine Andacht ist nichts anderes als ein Wortgottesdienst. Der Name Maiandacht stammt daher, dass diese Marienandachten typischerweise im Monat Mai stattfinden. Der Mai wird auch als Marienmonat bezeichnet. Für diese Andachten wird ein Marienbild oder eine Marienstatue besonders feierlich geschmückt.
Warum ist der Mai Marienmonat? Der Monat Mai ist aus dem “Monat” Maius hervorgegangen. Maius war der dritte Monat römischen Kalender. Der Monat war dem römischen Gott des Frühlings und des Wachstums gewidmet - dieser römische Gott hieß Iupiter Maius. [1] In früheren Zeiten galt der 1. Mai als offizieller Sommerauftakt. [2] Soweit zum weltlichen Hintergrund. Der Mai gilt angesichts der Blüte und des Frühlings traditionell als schönster Monat des Jahres. Maria wiederum gilt in der katholischen Tradition als “schönste aller Frauen”. [2] In der katholischen Spiritualität gilt Maria als “Blüte der Erlösung”, “Frühling des Heils”. [3] Im frühen Mittelalter wurde Maria oft inmitten von Blumen dargestellt. “Blumen und Blüten sind Symbole für Maria in ihrer Gnadenfülle. Sie sollten auch das verloren gegangene Paradies versinnbildlichen.” [3] In einem Marienlied wird Maria als “Rose ohne Dornen”, als “schönste Blume” [3] bezeichnet. Schwertlilien, Anemonen und Nelken erinnern an die “schmerzhafte Mutter”, Maiglöckchen gelten als Beigabe Marias und stehen für das Heil der Welt. [3]
Bildhinweis: © Pfarrbriefservice, Michael Bogedain
Heute wird vermutet, dass die ersten Maiandachten im 18. Jahrhundert in Italien stattgefunden haben. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich diese Frömmigkeitsform. [2] Am 1. Mai 1841 feierten drei Ordensfrauen des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten im Konvent Haidhausen bei München die erste Maiandacht auf deutschem Boden. [4]
Inhaltlich sind Maiandachten sehr vielfältig. Denkbar ist das Beten des Rosenkranzes, Andachten zur Mutter Gottes und vieles andere mehr. [3] Papst Paul VI. empfahl in seiner Enzyklika “Mense maio” vom 1. Mai 1965 die Verehrung Mariens im Monat Mai. Er bezeichnete es als “eine teure Gewohnheit Unserer Vorgänger, diesen Marienmonat zu wählen, um das christliche Volk zu öffentlichem Gebet einzuladen, sooft die Nöte der Kirche oder eine drohende Weltgefahr dies verlangten”. [2]
Im internationalen liturgischen Kalender wurde das Fest Mariä Heimsuchung vom 2. Juli verlegt auf den 31. Mai, um so den Marienmonat Mai abzuschließen. Im deutschen Regionalkalender blieb man jedoch beim alten Termin: die deutsche katholische Kirche begeht Mariä Heimsuchung weiterhin am 2. Juli. [4]
Auf den Seiten des Bistums Münster finden sich eine ganze Reihe weiterführender Links rund um den Marienmonat Mai und um Maiandachten, zum Rosenkranz und vieles andere mehr.
Maiandachten finden in Grundsteinheim an jedem Dienstag im Mai um 18:30 Uhr statt, in Iggenhausen ist an jedem Donnerstag um 19:30 Uhr Maiandacht. Näheres kann dem Pfarrbrief entnommen werden.