Donnerstag, den 24. März 2016, 19:19 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Gesegnete Ostern!
Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat der Kirchengemeinde St. Alexander Iggenhausen und St. Luzia Grundsteinheim wünschen allen Besucherinnen und Besuchern dieser Seite eine frohe und gesegnete Osterzeit! Es folgt das Grußwort des Pastoralteams:
Zu Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch, lädt die Kirche die Gläubigen ein, im Symbol des Aschekreuzes mit den Worten: „Von der Erde bist Du gekommen, zur Erde kehrst zu zurück“, zu erfahren, was der Mensch ist. Denn unsere Glaubensvorstellung sagt uns, dass der Mensch seine Daseinsbestimmung als Geschenk von unseren Gott erhält.
In der Aufklärung des beginnenden 16. Jahrhunderts wollten die Menschen diese Abhängigkeit von Gott aber nicht mehr akzeptieren. Deshalb verkündete der große Philosoph Rene` Descartes : „Cogito, ergo sum.“ - „Ich denke, also bin ich.“ Für viele Menschen ist dieses Verständnis ihres Daseins eine Befreiung aus tradierten Bindungen.
Wenn ich ehrlich bin, spricht mich diese Antwort als gläubiger Mensch wenig an, da sie mich nicht von meiner Existenzangst befreit. Deshalb bin ich froh, dass mir die Bibel etwas anderes erzählt, wenn sie mir sagt, „Denk daran und sei Dir dieser Tatsache bewusst, dass Du nicht in deiner Deutung unabhängig bist. Du brauchst deshalb aber nicht in Existenzangst zu verfallen, wie es der große Maler Munch in seinem Bild „Der Schrei“ zum Ausdruck gebracht hat. Sondern: Ändere dein Leben, kehr um, lass Gott in dein Leben ein. Das wird dir Befreiung schenken.“
Wenn wir am Karfreitag des Todes und an Ostern der Auferstehung Jesu gedenken, dann drückt diese Botschaft die Liebe Gottes zu uns Menschen aus.
Der frühere Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, hat deshalb den Satz von Rene` Descartes umformuliert mit dem Hinweis: „Nicht: Cogito, ergo sum“ - „Ich denke, also bin ich“, sondern „Amor, ergo sum.“ - „Ich bin geliebt und deshalb bin ich!“
Auch die Jünger haben ihre existentielle Angst verloren, als sie begriffen haben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. „Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen: Weil Gott seinen Sohn Jesus Christus liebt, konnte er ihn nicht im Tod lassen.“
Bischof Kamphaus hat deshalb in einer seiner vielen Osterpredigten im Limburger Dom den Gläubigen damals zugerufen:
„Ich bin geliebt, und deswegen bin ich: Auch über den Tod hinaus! Denn die Liebe stirbt nicht. - Was in dieser Nacht an Jesus Christus geschehen ist, das ist das Urelement unserer christlichen Existenz: Gott hat Jesus nicht in den Tod gelassen. Er hat ihn auferweckt: Darauf gründet unser Dasein. Darauf baut unsere Hoffnung. Danach streckt sich unser Glaube aus! Ich bin von Gott geliebt und darum bin ich und kann niemals verloren gehen!“
Wenn wir dieser Botschaft trauen, dann wissen wir, warum wir Ostern feiern. An Ostern zeigt sich die Liebe Gottes!
Das Pastoralteam des Pastoralverbundes Lichtenau wünscht Ihnen allen diese Existenzerfahrung und damit ein frohes Osterfest