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Kath. Pfarrgemeinde
St. Alexander Iggenhausen mit St. Luzia Grundsteinheim

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Donnerstag, den 18. Mai 2023, 18:19 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]

Christi Himmelfahrt - Prozession und Küsterjubiläum - Bericht mit Fotos

Illustration© Mechthild Wibbeke

Bei optimalem Prozessionswetter konnten wir heute das Hochfest Christi Himmelfest mit einem feierlichen Festhochamt in Iggenhausen in der Pfarrkirche beginnen. In seiner Predigt stellte Pfr. Daniel Jardzejewski heraus, dass es etwas Besonderes ist, dass wir hier in unserer Gemeinde dieses Fest so feierlich begehen - mit der sich anschließenden großen Prozession von Iggenhausen nach Grundsteinheim. Er stellte dieses Glaubenszeugnis in einer sich verändernden Umgebung - mit Christen in der Minderheit - heraus und den Bezug zum Versprechen der Gottesmutter bei der Erscheinung in Fatima an den kleinen Francisco Marto her, "in den Himmel zu kommen".

Im Anschluss ging es in der eucharistischen Prozession bei bestem Prozessionswetter von Iggenhausen nach Grundsteinheim - unterwegs schlossen sich weitere Teilnehmende an, so dass insgesamt eine stattliche Anzahl von Menschen unterwegs war. Am Schützenkreuz segnete Pfr. Jardzejewski die anwesenden Kinder und brachte Ihnen das Allerheiligste kindgerecht näher.

In und vor der Kapelle St. Luzia empfing die Gemeinde den feierlichen Schlusssegen.

Im Anschluss gab es noch einen besonderen Anlass zu begehen. Elisabeth Willeke ist 30 Jahre Küsterin in St. Luzia - und wird ihr Amt zum 30. Juni beenden. Die Kirchengemeinde bedankte sich herzlich für das das jahrzehntelange Wirken unter anderem mit einem Herzen, das ihr zweites Wohnzimmer, die Kapelle St. Luzia, zeigt und an 30 Jahre erinnert. Die Ansprache zum Jubiläum ist nachstehend wiedergegeben.

24 wunderschöne Fotos von Mechthild Wibbeke finden sich in unserer Galerie - dafür hier klicken (unbedingt anschauen)! Herzlichen Dank dafür!

Einen herzlichen Dank allen Beteiligten, die diese Prozession vor und hinter den Kulissen möglich gemacht haben, angefangen von den Vereinen wie Spielmannszug, Musikkapelle, Heimatschutzverein bis hin zur Feuerwehr, den Gremien der Gemeinde, all jenen, die alle Stationen und den Prozessionsweg so liebevoll vorbereitet haben, den Messdienern, Küstern in Iggenhausen und Grundsteinheim, dem Organisten, den Kommunionkindern und natürlich allen, die durch ihre Teilnahme mit den Füßen für diese wunderschöne Prozession abgestimmt haben!

Ansprache des Kirchenvorstandes, Christian Hölscher, stellvertretend für die Gemeinde, anlässlich 30 Jahre Küstertätigkeit von Elisabeth Willeke

Nach unserer alljährlichen wunderschönen eucharistischen Prozession von Iggenhausen nach Grundsteinheim zu Christi Himmelfahrt können wir hier heute noch einen besonderen Anlass feiern.

Am 1. Juni wird Elisabeth Willeke 30 Jahre Küsterin in Grundsteinheim sein. Uns war ein würdiger Rahmen wichtig, dieses beeindruckende Jubiläum zu würdigen - und was bietet sich da besser an als diese Prozession, die immer auch für die Küsterin eine besondere Sache ist - jedes Jahr.

Es gibt Personen und Ämter, wo Amt und Person irgendwie eine Einheit sind. Elisabeth ist die Küsterin von Grundsteinheim. Die Küsterin ist Elisabeth. Schon immer - können einige hier von den Anwesenden sagen. Sie haben es nicht anders erlebt. Und auch ich kenne mit Änne Keiter, ihrer Vorgängerin, nur eine weitere. So viel Beständigkeit und Verlässlichkeit über Jahrzehnte war nie selbstverständlich und ist heute erst recht etwas Besonderes; mehr als ein halbes Jahrhundert lang haben nur zwei Personen diesen Dienst verrichtet.

Seit dem 1. Juni 1993 kümmert sich Elisabeth um die Kapelle St. Luzia, weit über die Vorbereitung des Kirchenraums und der Sakristei für den Gottesdienst hinaus. Die Kapelle ist ein wenig auch ihr Wohnzimmer - der Blumenschmuck kommt oft nicht aus dem Laden, sondern aus dem eigenen Garten, wo teilweise die Blumen nur gepflanzt worden sind, damit sie in der Kapelle stehen können. Und wenn der Blumenschmuck dann doch aus dem Laden kam, dann konnte ich machen, was ich wollte: an die Quittung bin ich nicht gekommen. Das Kapellenumfeld hatte sie ebenfalls stets im Blick - und so manches Mal kurzerhand den Besen oder sogar die Schneeschaufel in die Hand genommen, obwohl sie das nie hätte tun müssen. Auf- und Abschließen zum Gottesdienst, Läuten, Anzünden der Kerzen, Vorbereitung der notwendigen Utensilien zum Gottesdienst und Bereitlegen der Messgewänder - das ist so die Küsteraufgabe auf dem Papier. Papier ist aber bekanntlich geduldig. Elisabeth hat immer mehr getan als das: Dasein für viele Messdienergenerationen in der Sakristei, wenn es mal zwickt oder wann auch immer sonst, Aufschließen für Handwerker, Sachverständige, Bistumsmitarbeiter und sonstige Personen, teils sehr kurzfristig, Totengeläut bei Sterbefällen ("geht nicht" oder "kann nicht" gab’s nicht), Läuten zu anderen Gelegenheiten außer der Reihe und vieles andere mehr. Einfach so. Ohne Wenn und Aber.

Auch die Kirchenwäsche erledigt sie. So die offizielle Bezeichnung. Was heißt das? Na ja, die waschbaren Gewänder wurden gewaschen. An der Stelle ist das Thema Wäsche eigentlich vollständig beschrieben. Bei ihr hieß das aber auch, dass sie Gewänder je nach Bedarf gekürzt und wieder verlängert hat (je nachdem, wie es beispielsweise die Messdienersituation erfordert hat). Bei ihr hieß das, dass Gewänder ausgebessert worden sind, dass sogar Prozessionsfahnen im Endeffekt restauriert wurden - Näharbeit kann man das fast nicht mehr nennen. Und das Ergebnis ist beeindruckend und wird hoffentlich noch Jahrzehnte auch zu Christi Himmelfahrt zu sehen sein.

Und wenn denn der Pastor kein Auto hat, wie es ja bei uns mit Pfr. Brysch viele Jahre ja der Fall war, dann wurde er zur Messe mit dem Auto von ihr abgeholt und nach der Messe wieder nach Iggenhausen gebracht. So nebenbei, nach der Vorbereitung und Bereitlegung der Sachen für den Gottesdienst und vor dem zweiten Läuten abholen und hinterher wieder wegbringen. Kilometer-Erstattung? "Watt ein Blödsinn!" Sind ja nur 2 Kilometer? Ja, damals aber dreimal oder zu Beginn sogar viermal die Woche über viele Jahre...

Und wenn denn kein Pastor da war, weil irgendwie die Terminplanung offenbar nicht hingehauen hatte - oder der Zeiger der Uhr immer näher auf den Gottesdienstbeginn hinrückte, das bereitgelegte Messgewand aber irgendwie noch auf den Träger desselben wartete, dann wurde mal eben ein Gottesdienst zusammengezimmert, und - wenn nötig - hat sie im Fall der Fälle vorgebetet, dazu einige Choräle - und niemand wurde einfach so wieder nach Hause geschickt. Ein Wortgottesdienst, spontan und ganz ohne "runden Tisch", ohne "Vorlage aus dem Internet", ohne "Arbeitsgruppe", ohne "Liturgiekreis" oder was auch immer sonst. Einfach machen. Fertig. Weiter.

Wir sind hier verwöhnt. Und wir wissen das.

Vor wenigen Tagen - am 1. Mai - ich hoffe, ich darf das verraten (so etwas ist in so einem kleinen Dörfchen ja meist ohnehin kein Geheimnis) - bist Du frische 83 Jahre jung geworden. Dein Alter - das darf ich auf jeden Fall sagen - sieht man Dir nicht an. Du bist noch immer voll dabei - eben wie immer in den 30 Jahren.

Im letzten Jahr hast Du mir gesagt, dass es aber demnächst an der Zeit sein wird, kürzer zu treten. Aber nicht einfach so. "Die 30 mache ich voll“ - war die Ansage. Fertig. Die 30 hast Du nun so gut wie voll gemacht.

Ich weiß, dass das Aufhören Dir nicht leicht fällt und ich weiß, dass Du die Arbeit rund um Deine Kapelle immer gern gemacht hast und noch immer gern machst. Vor einigen Wochen hast Du mich erinnert, dass es aber an der Zeit ist aufzuhören. Und so wird es dann auch bald soweit sein. Du wirst Deinen offiziellen Dienst bei uns am 30. Juni beenden - nach 30 Jahren und einem Monat.

Wenn man jetzt eine Schlagzeile für dieses Ereignis suchen würde, dann wäre es diese abgedroschene hier: eine Ära geht zu Ende. Ich habe so etwas manches Mal gelesen und insgeheim die Augen verdreht. Hier nicht. Eine Ära geht zu Ende.

Auch das Aufhören läuft bei Dir, Elisabeth, auf Deine Art: ohne Nachfrage hast Du direkt nachgeschoben, dass Du nicht weg bist. "Wenn Not am Mann ist“, bist Du da, an Werktagen zur Vertretung, wenn Hilfe benötigt wird. Wenn die Totenglocke läuten soll. "Dafür will ich nichts haben!“, hast Du gesagt.

Es wird nicht einfach sein, für die Küstertätigkeit und die Kirchenwäsche ab 1. Juli Nachfolger zu finden. Schon jetzt vorsichtig auch auf diesem Weg: wir freuen uns über Interessenten für die Kirchenwäsche oder Küstertätigkeit oder beides zusammen. Bitte gern beim Kirchenvorstand, bei mir oder bei Frau Dopp, unserer Verwaltungsleiterin, melden! Das nur am Rande!

Wir können Dir, Elisabeth, nicht wirklich vergelten, was Du für diese Gemeinde getan hast. Aber wir möchten Danke sagen und ich bin mir sicher, dass alle Anwesenden von Herzen in diesen Dank einstimmen: Danke für 30 Jahre Küstertätigkeit und viele andere guten Taten darüber hinaus in unserer Gemeinde. Diese kleine Aufmerksamkeit möchten wir Dir als kleine Geste überreichen und wünschen Dir noch viele Jahre - auch in Deiner Kapelle St. Luzia - ohne Pflichten, ohne Arbeit, einfach nur so. Elisabeth, danke vielmals!


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