Donnerstag, den 28. Juni 2012, 18:42 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]
Bericht und 92 Bilder von der Ministrantenwallfahrt nach Kevelaer
Am Samstag, den 16. Juni, machten sich 40 kleine und große Gläubige aus dem Pastoralverbund Lichtenau auf zur 2. Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt nach Kevelaer. Dabei waren Messdienerinnen und Messdiener aus St. Johannes Enthauptung Asseln, St. Luzia Grundsteinheim, St. Margareta Henglarn, St. Alexander Iggenhausen, St. Cyriakus Kleinenberg und St. Kilian Lichtenau. Kevelaer ist ein Marienwallfahrtsort, der jedes Jahr von mehreren 800.000 Menschen besucht wird: Seit 1642 pilgern Gläubige aus ganz Europa zu dieser Stadt am Niederrhein, um Maria dort zu verehren. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Kupferstich, auf dem die Mutter Gottes als "Trösterin der Betrübten" dargestellt ist. Dieses Bild wird heute in der sogenannten Gnadenkapelle mitten im Zentrum von Kevelaer aufbewahrt. Wer das Gnadenbild anschaut, sieht Maria, die ihren segnenden Sohn auf dem Armen trägt. Das winzige Bild hilft vielen Menschen, daran zu glauben, dass Gott jedem einzelnen seine Nähe zeigt und ihm zusagt:
Ich glaub an Dich!
Um 7.00 Uhr startete der Bus von der Stadtverwaltung Lichtenau aus mit vielen neugierigen, aber noch müden Wallfahrerinnen und Wallfahrern. Der Paderborner Dözesanjugendpfarrer Stephan Schröder hatte sechs weitere Wallfahrer aus Hardehausen mitgebracht und gab nach einer kurzen Besinnung den Reisesegen. Schon während der Busfahrt konnten mit Gesprächen und leckerem Reiseproviant gute Kontakte geknüpft werden. Gegen 9.20 Uhr erreichte der Bus den Vorort von Kevelaer Winnekendonk, und die dort Eintreffenden wurden vom Paderborner Weihbischof Matthias König und dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode begrüßt. Gemeinsam mit der Osnabrücker Ministrantengruppe pilgerte die Gruppe mit 2.000 Kindern, Jugendlichen und Begleitern ca. 6 km betend und singend nach Kevelaer.
Auf dem Platz der Basiklika trafen dann 10.000 jungen Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus den Bistümern Aachen, Essen, Hamburg, Hildesheim, Köln, Münster, Niederlande, Osnabrück und Paderborn zusammen. Beim kurzen Mittagsgebet ging Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck auf ein Graffiti ein, das er kürzlich an einer Häuserwand gesehen hatte. "Heute schon gelebt?", stand darauf. "Schaut auf das kleine Pilgerkreuz, das Ihr heute bekommen habt", rief der Ruhrbischof den jungen Leuten zu. So wie Maria und Jesus darauf abgebildet seien, könne man sagen, dass da, wo Begegnung ist, wo man sich anschaut, wo man leidet, das Leben ist. All das gehöre zum Leben dazu. Nach einem abschließenden Gebet mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn strömten die Teilnehmenden zu den zahlreichen spirituellen und weltlichen Angeboten.
Das Erzbistum Paderborn war als eines der ersten zum Mittagessen eingeteilt. Es gab leckere Nudeln mit Soße und als Nachtisch einen fair gehandelten Schokoriegel. Die Organisation der Verpflegung war beeindruckend: Die Frauengemeinschaften aus Kevelaer und den umliegenden Ortschaften engagierten sich als Pastafrauen bei der zentralen Nudelausgabe und die Feuerwehr hatte den reibungslosen Ablauf im Blick.
Der Nachmittag war geprägt von Bastelangeboten, Besichtigungen und viel Spiel und Spaß.
Möglich war beispielsweise ein Werkstattbesuch in der Goldschmiede van Ooyen. Dort wurde nicht nur ein Einblick in das Silber- und Goldschmiedehandwerk gegeben, sondern die Besucherinnen und Besucher konnten selbst Hand anlegen und sich ausprobieren. Sie gestalteten aus einer runden Messingplatte ihr ganz persönliches Wallfahrtsabzeichen. Herr van Ooyen hat das Symbol selbst entworfen. Es zeigt Maria mit ihrem Kind Jesus und darin enthalten sind die Buchstaben "M" für Ministranten und "W" für Wallfahrt. Herr von Ooyen erklärte, dass für ihn Maria mit ihrem Sohn der Kern der Ministrantenwallfahrt sei und gab den Teilnehmenden damit ein besonders überzeugendes Glaubenszeugnis.
Um 16.30 Uhr wurde dann zum Ende dieses ereignisreichen Tages ein festliches Pontifikalamt auf dem Peter-Plümpe-Platz gefeiert. Zwischenzeitlich goss es leider in Strömen. So hatten die rund 70 Kommunionhelfer alle Mühe, im Starkregen ihrem Dienst nachzukommen, und auch der Tontechniker auf der großen überdachten Altarbühne sorgte sich wohl ernsthaft um seine technische Anlage. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat es denn auch auf den Punkt gebracht: "Wenn das Wasser ein Zeichen des Heiligen Geistes ist, dann haben wir heute genug davon."
Nach dem Gottesdienst machten sich alle pudelnass, aber trotzdem glücklich und frohgelaunt auf den Heimweg. Einfach ein toller Tag!!
Text: Annette Wagemeyer, Gemeindeassistentin; Fotos: verschiedene Fotografinnen und Fotografen aus dem Pastoralverbund - herzlichen Dank!