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Kath. Pfarrgemeinde
St. Alexander Iggenhausen mit St. Luzia Grundsteinheim

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Sonntag, den 27. Dezember 2020, 16:15 Uhr (veröffentlicht von Christian Hölscher) [Permalink]

Advent und Weihnachten bei uns - 130 Fotos und mehr als 1.200 Worte ;)

Illustration

Ich möchte nicht Gefahr laufen, dass sich die Leserinnen und Leser dieses Artikels gelangweilt auf die Flucht begeben, bevor ich angefangen bin, daher fange ich kurz und knackig an - mit den Fotos. Das Pferd von hinten aufziehen, nennt man das wohl (bitte jeweils auf die Links klicken, um entsprechend zu den Fotos etc. zu gelangen):

Das war es kurz und knackig. Nun das Gegenteil davon.

Christmette in Iggenhausen - oder was ein Gottesdienst derzeit so mit sich bringt

Ostern 2020. Keine Gottesdienste - jedenfalls nicht für Otto-Normalverbraucher. Alles abgesagt. Das war noch nie da. Ein Virus hat es möglich gemacht. Es folgten Wochen, wo immer mehr Informationen und Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Corona-Virus veröffentlicht wurden - und daraus entstanden die uns allen bekannten Regeln oder Rahmenbedingungen oder Konzepte. Entwickelt auf Basis der wissenschaftlichen Empfehlungen, im kirchlichen Bereich im Zusammenspiel von Staat und Kirche - ordnungsbehördlich abgenommen. Was das heißt, kann man hier nicht wiedergeben - es ist unglaublich, was das alles an Zeit, Kraft und Nerven gekostet hat - wovon wohl jede(r) ein Lied singen kann, der sich auch außerhalb von Kirche mit "Corona" beschäftigt hat. Das Ergebnis? Keine Gottesdienste mehr in Grundsteinheim - zumindest nicht an Wochenenden. Die Kapelle ist zu klein, um da einer nennenswerten Anzahl von Personen in der aktuellen Situation den Besuch zu ermöglichen. Die große Iggenhausener Kirche, die im Idealfall rd. 190 Personen einen Sitzplatz bietet, konnten wir nutzen - es ist jetzt ein Segen, dass wir so ein Monster von einem Gotteshaus im kleinen Iggenhausen haben. Was das heißt: 20 Plätze haben wir derzeit. Davon können 16 von Familien mit mehreren Personen belegt werden, 4 sind für Einzelpersonen geeignet. Mehr geht nicht, wenn es sicher sein soll - ja, so ist das. Und das war für uns zu jedem Zeitpunkt Ziel Nr. 1: die Gottesdienste müssen für die Besucherinnen und Besucher sicher sein - oder es gibt keine. Punkt. Ende.

Weihnachten 2020. Schon seit dem Spätsommer haben alle Verantwortlichen sich den Kopf zerbrochen, wie das hinzubekommen ist. Eine Christmette für 20 bis 40 Leute? Klar, das geht, aber das ist fast dasselbe wie KEINE Christmette. Das kam nicht in Frage. Also mussten wir woanders hin - wo auch unter derzeitigen Rahmenbedingungen ein zumindest etwas größerer Personenkreis Platz findet und was auch zeitlich zu stemmen ist. Es gab zwei denkbare Alternativen: wir gehen in die Schützenhalle in Grundsteinheim - oder wir machen es draußen, auf dem Vorplatz des Bürgerhauses in Iggenhausen. Entschieden haben wir uns für die zweite Variante. Warum? Weil wir draußen bei der Personenzahl flexibler sind, weil es noch sicherer ist, weil es weniger Arbeit macht (Hygienekonzept, Laufwege, Desinfektion, Bestuhlung) und weil wir zunächst die Hoffnung hatten, bei sehr schlechtem Wetter den Dorfgemeinschaftsraum des Bürgerhauses mitnutzen zu können (auch zum Teil für die Gemeinde, was letztlich aber nicht möglich war). Im Oktober konnten sich Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand einmalig treffen - das Votum war nicht einstimmig, aber mit überwältigender Mehrheit getroffen: wir gehen nach draußen. Und was ist, wenn es regnet? Dann werden wir nass. Und wenn es kalt ist? Dann müssen wir uns warm anziehen. Aber... Ja, aber... Die Entscheidung im Oktober war mutig - und damals standen wir noch recht allein damit da. Es sollte sich ändern. Immer mehr Gemeinden - egal ob evangelisch oder katholisch - entschieden sich dafür, das etwas Verrückte zu tun: mitten im Winter einen Gottesdienst im Stockdunkeln im Freien anzubieten - egal bei welchem Wetter.

Wir haben es geschafft. Nicht bei bestem Wetter - aber auch nicht bei richtig schlechtem Wetter. 75 Personen waren angemeldet - 70 Personen sind tatsächlich gekommen. Das hat gut getan. Ist alles rund gelaufen? Nein, das konnte ja auch gar nicht sein. Aber es ist unter den Umständen sehr gut gelaufen.

A propos... "Ordnungsdienst" - wenn mich jemand gefragt hätte: das ist mein Unwort des Jahres. Um für einen reibungslosen Ablauf sorgen zu können, um allen Anwesenden dabei helfen zu können, dass wir alle Rahmenbedingungen auf die Reihe bekommen, die uns Land NRW, Ordnungsamt, Erzbistum und Pastoraler Raum auferlegt haben, dafür braucht es Helfer: den Ordnungsdienst. Er wird bei uns von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand verrichtet - einige von uns sind freiwillig zwei- bis dreimal im Monat an der Reihe, andere seltener. Ohne geht es nicht - wie zu Heiligabend in der Presse zu lesen war: in einem Ort im Paderborner Bereich wurden Gottesdienste zu Weihnachten abgesagt, weil kein Ordnungsdienst zur Verfügung stand. Im Großen und Ganzen läuft es bei uns super, es herrscht Verständnis dafür, dass nicht alles geht, dass es Regeln gibt, die wir nicht selbst gemacht haben und dass auch vielleicht mal etwas nicht richtig herüberkommt. Mund abwischen, weiter. Trotzdem kommt es vor, dass es auch nicht so erfreuliche Dinge gibt: so war es zu Weihnachten eben nicht möglich, ohne Anmeldung an den Gottesdiensten teilzunehmen - das ist dann leider so und so wurde es auch durchgezogen. Und ja, wenn Personen nicht in einem Haushalt leben, dann muss der Ordnungsdienst leider auch dafür sorgen, dass der Mindestabstand eingehalten wird - da kann man dann eben nicht eng zusammensitzen. Das meint niemand böse. Aber wie gesagt: im Großen und Ganzen leben wir in unserer Gemeinde hier in einer traumhaft harmonischen Situation - es herrscht Verständnis für die Regeln und es wird toleriert. Dafür auch noch einmal an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Und die Bitte, Dinge nicht persönlich zu nehmen, wenn denn "die Regeln" dafür sorgen, dass etwas nicht geht, was unter anderen Umständen das Normalste von der Welt wäre.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Helferinnen und Helfern, die diese Messe möglich gemacht haben. Trotz aller Widrigkeiten. Und den Besucherinnen und Besuchern, die mit ihren Füßen abgestimmt haben - trotz Kälte und auch kurzem Nieselregen...

Advent und Weihnachten in Grundsteinheim

Soweit zur Christmette. Die andere richtig große Baustelle war die Kapelle St. Luzia in Grundsteinheim. Uns war auch wichtig, in der Kapelle St. Luzia, die bis auf die einmal im Monat stattfindende Werktagsmesse schon seit Monaten keinen Gottesdienst gesehen hat, wieder etwas Leben einkehren zu lassen. Das ist aufgrund der Abstandsregeln dort nur sehr schwer möglich. Aber es tut den Gemeindemitgliedern aus Grundsteinheim einfach weh, dass nahezu nichts im eigenen Ort stattfindet. Das konnte so nicht weitergehen.

Entstanden ist aus dieser Not heraus etwas, das es so bei uns noch nie gegeben hat - auch mit freundlicher finanzieller Unterstützung des Weihnachtsfonds des Erzbistums Paderborn: eine neue Krippenlandschaft, die nach und nach über die Adventszeit entstanden ist, bis sie zu Weihnachten in voller Pracht in der Kapelle erstrahlt ist - und nach wie vor einen Besuch lohnt.

Schon in den letzten Monaten konnten wir bemerken, dass die Kapelle doch erstaunlich oft aufgesucht wurde - unabhängig von Gottesdiensten. Das haben vor allem unsere Damen des Pfarrgemeinderats gefördert und immer wieder mit tollen Aktionen für den Besuch geworben. Krönender Höhepunkt ist die derzeitige Krippenlandschaft. Mehr zum Aufbau übrigens hier, wer es verpasst hat .

Ein Besuch lohnt sich - diese Seite hier kann nicht annähernd wiedergeben, was dort zu sehen und zu erleben ist.

Wollen wir hoffen, dass wir irgendwann 2021 dann auch wieder häufiger einen Gottesdienst dort feiern können.

Allerseits eine weiterhin gesegnete Weihnachtszeit und alles Gute, vor allem Gesundheit, für das Jahr 2021, an dessen Schwelle wir stehen! Ein herzliches Dankeschön all jenen, die alles in diesem Jahr möglich gemacht haben. Ich fühle mich bei Artikeln wie diesen nicht wohl. Ich bin nur der Überbringer. Die ganze Arbeit hinter all dem, was wir in den letzten Monaten erleben durften, wird von sehr, sehr vielen Schultern getragen. Das macht sprachlos - und es macht Mut. Und es ist gut, dass dieses Jahr jetzt so ziemlich vorbei ist. ;)


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